Gabel, Löffel, Messer – Mord

Die größte bisherige Herausforderung für Gourmet Flamand war eben diese Veranstaltung gleich zu Beginn des neuen Jahres. Wir hatten uns viel vorgenommen. Schließlich wollten wir die Gäste der Krimilesung des Kulturkreises Jümme mit Peter Gerdes nicht enttäuschen. Als wir die Veranstaltung wenige Monate zuvor zugesagt hatten, ahnten wir eigentlich nicht, was das für uns bedeutete.

Unsere tatkräftige Unterstützung in Person des leidenschaftlichen Hobbykoches und Food-Bloggers Marcus Rull erwies sich erwartungsgemäß als besonderer Glücksgriff.Schon einge Wochen vorher hatten wir das erste Mal zusammen eine Veranstaltung gestemmt. Unser Christmas Opening und der Gourmet Flamand-Ostfriesen-Burger wurden mit diesem Team ein Erfolg.

Für uns begann die Veranstaltung am 16. Januar mit einer Besprechung, einem Brainstorming und natürlich der Festlegung der angebotenen Speisen und Getränke. Während die Speisefolge und alle Angebote bereits in diversen Gesprächen vorher festgelegt wurden, fehlte noch das Dessert. Nachdem wir uns für eine Variante entschieden hatten, kam Marcus am Abend bei der Erstellung der Menükarte der geniale Einfall: BUDDELKUCHEN. Dieser sollte so heißen, weil man sich durch die Schichten durchbuddeln musste. Das war die letzte Theorie, jetzt galt es an die Praxis zu gehen.

Der Dienstag brachte noch ein kurzes Gespräch mit dem Kulturkreis und Peter Gerdes wegen des Ablaufes. Danach wurde ein genauer Ablauf für die Vorbereitung erstellt. Am Mittwoch und am Donnerstag wurde eingekauft und bestellt. Und dann – am Donnerstag gegen 12.00 Uhr ging es endlich in die Küche. Es befanden sich soviele Lebensmittel wie noch nie zuvor in unserem Haus. Schließlich galt es 108 Personen zu versorgen. Dabei wollten wir natürlich unseren Grundsätzen gerecht bleiben und alles frisch zubereiten. Wir konnten das einhalten und die Rückmeldungen der Gäste waren unsere Bestätigung. Wir arbeiteten an diesem Tag zu dritt bis etwa 23.00 Uhr. Immerhin hatten wir 10 Kg Hack und ebensoviel Hähnchenfleisch zu verarbeiten. Dass das gelang, grenzt fast an ein Wunder. Am Freitag begann der Arbeitstag dann um 5.30 Uhr. Fast drei Stunden schnitt Marcus an 12 Kilo Tomaten. Mehr als vier Stunden brauchte Agnes, um 600 Schinkenröllchen mit Rucola zuzubereiten und auch Andree war drei Stunden mit der Zubereitung von 25 kg  Bohnen-Birnen-Speck-Salat beschäftigt. Bis nachmittags um 16.30 Uhr standen wir zu dritt in der Küche und es wurde immer leiser. Immer angespannter wurde die Atmosphäre – keine Witze mehr, kein Reden. Marcus bereitete dann in der Rathausküche das Dessert vor. Die Suppe war auch erst gegen 18.00 Uhr fertig. Nachdem Agnes Unmengen an Baguette geschnitten hatte, gesellte sie sich gegen 18.00 zu Marcus in die Rathausküche und managte dann noch mal eben schnell den Empfang mit unserem Kyritzer Mord und Totschlag . Unterdessen hatte Andree die Aufgabe, noch mal eben schnell 250 Hackefritz-Knusperschnecken vorzubereiten. Dazu war nur noch etwa eine halbe Stunde Zeit. Wie das gelingen konnte, bleibt uns allen ein Rätsel. Um genau eine Minute vor 19.00 Uhr traf dann auch Andree im Rathaus ein und es konnte los gehen. Der Kulturkreis lies dann noch ein wenig des akademischen Viertels verstreichen und begann um 19.10 mit dem Programm. Ein paar einführende Worte von Ralf Möhlmann und die Vorstellung von Peter Gerdes und unserem Team. Dann die Erklärung, was steht schon auf dem Tisch:

Gleich danach würde dann unsere Karotten-Ingwer-Suppe folgen. Unter tatkräftiger Mitwirkung von Edith Müller und dem Kulturkreis servierten wir dann die Suppenterrinen. Es folgte eine Lesung von Peter Gerdes, die wir leider nicht verfolgen konnten. Wir waren bereits damit beschäftigt, die Salatfelder mit Cheddar-Baguette und das Club-Sandwich „Roter Baron“ anzurichten. Die Veröffentlichung dieses Rezeptes möchten wir allerdings Marcus auf seinem Foodblog vorbehalten. Nachdem wieder alles perfekt vom Kulturkreis serviert worden war, schienen wir eine Pause zu haben – weit gefehlt. Ohne Luft zu holen ging es noch während der Essen-Pause bei der Lesung mit der Vorbereitung des nächsten Gangs weiter. Die Laugenstangen mussten noch mit dem Rettich-Schinken-Aufstrich (dieses Rezept bleibt im Moment noch unser Geheimnis) bestrichen werden. Dann wurden diese auf Platten angerichtet. Ebenso folgten die mit viel Mühe gerollten Rucola-Schinkenrollen (auch hier gibt es kein Rezept. Der Rucola wird einfach mit Olivenöl-Feigenessig-Mischung besprüht und eingerollt) und zuletzt unsere leckeren Hähnchenhappen, die wir erst wenige Tage zuvor kreiert hatten. Noch während wir die letzten Handgriffe taten, ging die Tür auf und die Meldung kam: „Peter Gerdes ist fertig mit dem Lesen“. Also kam von uns die klare Ansage: „Essen kann raus!“.

Langsam bewegten wir uns auf das Dessert zu, das fertig in der Kühlung stand. Doch für uns gab es jetzt noch keine Verschnaufpause. Sofort ging es an das Anrichten des letzten Gangs. In Schüsseln wurden die Albondigas gefüllt. Der Chimichurri-Dip, bei dem wir unser Fleischgewürz Chimichurri missbrauchen und für den Frischkäse-Dip gebrauchen, wurde in Schüsseln gefüllt, die Hackefritz-Knusperschnecken kamen zusammen mit dem Bohnen-Birnen-Speck-Salat auf eine Platte. Dann hieß es zum vorletzen Mal „das Essen kann raus!“

Jetzt spürten wir ein wenig, wie der Druck von uns abfiel, denn das Dessert war fertig, musste nur noch aus der Kühlung geholt werden. Dann kam zum letzten Mal die Meldung  „Peter Gerdes hat die Lesung beendet!“ Der Kulturkreis trug den Buddelkuchen nach draußen. Wir hatten weiße und dunkle Biskuitböden gemacht – leider hatten wri vergessen, in welche wir das Gift für den zu Ermordeten getan hatten. Später stellte sich heraus, dass wir das Gift tatsächlich vergessen hatten. Aber auch ohne diesen Mord unsererseits hatten die Gäste an diesem Abend wohl sehr viel kurzweilige Unterhaltung dank eines versierten Autors. Nach ersten Aussagen hatte Ihnen wohl auch unser Essen geschmeckt. Wir alle waren aber auch stolz darauf, die vereinbarte Zeit auf die Minute genau eingehalten zu haben.

Für uns endete nach dem ersten Aufräumen im Rathaus ein gelungenes Event mit einem gemeinsamen Feierabend-Bier gegen 0.30 Uhr in unserem Wohnzimmer. Dabei hatten wir natürlich Mühe, unsere Augen offen zu halten. Lange Tage der Anspannung und voller Knochenarbeit lagen hinter uns. Diese Anspannung fiel nun von uns ab und wir genossen auch ein wenig den großen Zuspruch, den uns die Gäste gaben. Bei all diesen Gästen möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken! Denn ohne sie wären wir nichts! Sie aber haben unser Dreier-Team mit ihren Kommentaren belohnt.

Wenn Sie diese Website weiter nutzen, erklären Sie sich mit der Nutzung von Cookies einverstanden. weitere Informationen

Die Cookie Einstellungen auf dieser Website sollten auf "Cookies zulassen" eingestellt sein, um Ihnen das bestmögliche Surf-Erlebnis biten zu können. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, ohne Ihre Cookie-Einstellungen zu ändern, oder Sie klicken auf "Akzeptieren" dann erklären Sie sich mit diesen einverstanden.

Schließen