Wegen der starken Nachfrage hatten wir für den vergangenen Samstag eine zweite Ausgabe unseres Events „Ein Herz und eine Seele – mit Alfred Tetzlaff durch die 1970er“ angesetzt. Aus diesem Grund hatten wir uns bei der ersten Veranstaltung mit der Berichterstattung etwas zurückgehalten. Schließlich wollten wir den Gästen nicht zu viel verraten. Nun also mehr. Ausverkauftes Haus bei der Gourmet Flamand-Veranstaltung im Küchenhaus Meinen. Siebziger Jahre-Klamotten zieren den Raum, auf den Tischen liegen Fotos von den Tetzlaffs und anderen berühmten Personen aus der Zeit. Die Gäste werden mit einem Aperitif-Sekt und Häppchen aus den Siebzigern begrüßt. Alsbald gibt es noch einen Gruß aus der Küche, der dazugehört, jedoch nicht mehr zu den gefüllten Eiern und den Käsehäppchen zum Aperitif gepasst hätte: Hawaii-Toast. Es folgen unbeschwerte Stunden für die Gäste. Der Koch zieht sich eine Flasche Rum nach der nächsten rein, beschimpft Personal und Gäste. Die nehmen es gelassen hin. Nach dem Hawaii-Toast gibt es den „Falschen Aal in Gelee“, gefolgt von der Mitternachtssuppe, die natürlich nicht aus verschiedenen Dosen zusammengeschüttet wurde, sondern aus frischen Zutaten zubereitet wurde. Für den Koch gibt es jetzt die Herausforderung: „Ragout Fin“ – auch nicht aus der Dose. Das Fleisch wurde in einem Sud gekocht, der jetzt die Grundlage zur Soße bildet. Die dazu notwendige Mehlschwitze muss sofort gelingen, denn die Brühe ist nur begrenzt vorhanden. Nach Hoffen und Bangen dann die Erlösung – der einzige mögliche Versuch ist gelungen und der dritte Gang kann serviert werden. Und während die Gäste noch das Ragout Fin aus der Königinpastete genießen, rotiert die Küche. Alle verfügbaren Hände sind eingespannt und es wird die kalte „Siebziger Platte“ mit gefüllten Tomaten, Spargelröllchen und Nudelsalat angerichtet. Klar, das der Nudelsalat der heutigen Zeit angepasst wurde und man auf die fettige Mayonnaise der 70er verzichtete. Schnell ist der Gang serviert. Danach möchte die Chefin noch ein paar Worte sagen, bevor sie die Gäste in eine kleine Pause entlässt. Dann gibt es wieder Krawall in der Küche. Der bereits „stark angetrunkene“ (sofern das mit Apfelsaft möglich ist), mittlerweile agressive Koch, verliert beim Rotkohlschneiden das Gleichgewicht, der Rotkohl fällt auf den Boden. Kein Problem – Handfeger und Schaufel, alles wieder in den Topf. Den Gästen ruft er nach den Ermahnungen der Chefin noch den „Götz-von-Berlichingen-Gruß“ entgegen.

Nach einer kurzen Pause gibt es dann noch das unvermeidliche Hauptgericht – Schweinebraten mit Rotkohl und Bratkartoffeln. Amareno-Eis mit Eierlikörsahne rundet das Menü ab und etwas sentimental geht der Abend mit Eckes Edelkirsch im Schokobecher mit einer Sahnehaube zu Ende. Ein herzlicher Dank geht an unsere Freundin, Ingeborg Knaak, die wieder einmal so herzzerreißend die Rolle des geschädigten Gastes spielte. Nun ja, wer findet schon gerne einen ein Meter langen Bindfaden im Essen und lässt sich dafür auch noch als „dusselige Kuh“ beschimpfen? DANKE, INGEBORG!

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